Bugatti Chiron Super Sport 300+
Wie kann man etwas Exklusives noch exklusiver machen?
Kategorien: Motorsport Bugatti Sportwagen
Wie kann man etwas Exklusives noch exklusiver machen? Bugatti stellt sich regelmäßig die gleiche Frage und nutzt sein Modell Chiron gerne, um sich in diesem Bereich mit neuen Superlativen zu profilieren. Der Bugatti Chiron Sport 300+ stellte in der zweiten Jahreshälfte 2019 einen echten Hochgeschwindigkeitsrekord auf und knackte die magische 300 mph-Marke. Das sind sage und schreibe 482,8 Stundenkilometer, was selbst für einen Hochleistungssportwagen nicht gerade wenig ist. Mit dem Weltrekord im Gepäck bietet Bugatti den Sport 300+ nun in einer streng limitierten Kleinserie für besonders begeisterte Kunden an. © Bugatti Automobiles S.A.S.
100 PS on top
Der serienmäßige Bugatti Chiron ist wahrlich nicht untermotorisiert. Ganz im Gegenteil. Er repräsentiert die Spitze der Technik aus dem Wolfsburger Stammhaus. Der W16-Motor mit seinen acht Litern Hubraum bringt es auf unglaubliche 1.600 Pferdestärken. Das sind genau 100 PS mehr, als sonst für den Sportwagen ab Werk zur Verfügung stehen. Hinzu kommen eine bewusst längere Übersetzung des Getriebes und eine geringere Bodenfreiheit. Mit Hilfe von Allradantrieb und speziell angefertigten und getesteten Hochgeschwindigkeitsreifen konnte der Weltrekord auf der Teststrecke in Ehra-Lessien in Angriff genommen werden.
Zusammen mit dem erfahrenen Piloten Andy Wallace und den perfekten Bedingungen konnten am 2. August 2019 unglaubliche 490,5 km/h erreicht werden. Das wird sich wohl auf keiner "normalen" Straße der Welt wiederholen lassen - dennoch bietet Bugatti den Besitzern des extremen Chiron die Möglichkeit, die Teststrecke ebenfalls einmal zu nutzen. Neben den aerodynamischen Änderungen hat auch die Karosserie selbst einige wichtige Verbesserungen erfahren. © Bugatti Automobiles S.A.S.
Reduzierter Look mit ein paar Macken
Bugattis Rekordsportwagen wirkt erst auf den zweiten Blick verändert. Die Grundform wurde beibehalten und vor allem die Frontpartie sieht mit ihren geteilten LED-Lichtelementen so aus, wie man es erwartet. In Schwarz mit orangefarbenen Anteilen wurde die Kampflackierung des Sport 300+ beibehalten. Einen wirklich sichtbaren Unterschied gibt es nur am Heck des Bugatti Chiron. Dieses wurde um ganze 25 Zentimeter verlängert und verfügt über eine komplett neu entwickelte Diffusoreinheit. Die Abrisskante ist deutlich extremer als bisher. Zwei übereinander liegende, abgerundete Endrohre ersetzen den bisherigen Teil.
Auch an den Lufteinlässen und Spoilern wurden einige Änderungen vorgenommen. So duckt sich der Sport 300+ tief in den Asphalt und bietet so wenig Luftwiderstand wie möglich. Im Innenraum wurde ein zusätzlicher Überrollkäfig eingebaut, der im Falle eines Unfalls für die nötige Sicherheit sorgt. In der Standardversion ist ein zweiter Sitz eingebaut. Auch dem Komfort wird nicht mehr ganz so kompromisslos abgeschworen. Schließlich soll der Sportwagen nicht nur auf perfekt temperierten und präparierten Teststrecken gefahren werden. © Bugatti Automobiles S.A.S.
Selbst die Geschwindigkeit vom Weltrekord wird wohl nicht ab Werk möglich sein. Notfalls kann Bugatti diese Einschränkung aber auf Kundenwunsch aufheben. Ansonsten bleibt der Bugatti Chiron Sport 300+ im Vergleich zu den anderen Sondermodellen des Herstellers nahezu unauffällig. Sein Fokus liegt klar auf der maximal erreichbaren Höchstgeschwindigkeit und verzichtet auf pompöse Anleihen bei vergangenen Modellen oder besonders ikonischen Begriffen aus der Bugatti-Geschichte.
Ein Fahrzeug der Extreme in jeder Hinsicht
Wer einmal hinter dem Steuer sitzen möchte, wenn sich die vier Spezialreifen bis zu 4.100 Mal pro Minute drehen, darf sich freuen: Bugatti bringt den Sportwagen mit Weltrekord-Genen in einer limitierten Kleinserie auf den Markt. Der Preis wird bei mindestens 3,5 Millionen Euro liegen. Ohne Steuern, versteht sich. Laut den Machern des Chiron hat das nicht dafür gesorgt, dass es keine Nachfrage geben wird. Die ersten Kaufverträge sind bereits unterzeichnet. © Bugatti Automobiles S.A.S.
Für den "normalen" Autofahrer wird der Chiron in der Regel nur ein unerreichbarer Traum bleiben. Dennoch ist es interessant und faszinierend zu sehen, zu welchen Spitzenleistungen solche Autos heute fähig sind. Im Wettbewerb um den möglichen VMAX spielen neben Bugatti auch Namen wie Koenigsegg, Hennessey und Saleen eine Rolle. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten Weltrekordversuch.