Lotus Evija
Lotus kommt zurück ab Mitte 2020
Kategorien: Lotus
Um den Kleinserienhersteller Lotus von der Insel ist es in den letzten Jahren ruhiger geworden. Die kleinen und leichten Sportwagen sind nicht nur eingefleischten Kennern als wahre Leckerbissen in Erinnerung geblieben. Nachdem sich der chinesische Autobauer Geely die Marke geschnappt hat, soll nun ab Mitte 2020 mit dem Lotus Evija ein komplett neues Elektrofahrzeug von Lotus die Bühne betreten. Der Evija erhält brillante Leistungsdaten und bewegt sich auf den ersten Blick in einem für Lotus bisher unbekannten Bereich der Superlative. © Lotus Cars
Hypercar mit extremen Leistungsdaten
Hier heißt es nicht kleckern, sondern klotzen. Die Elektromotoren des Elektrofahrzeugs sollen 2.000 Pferdestärken liefern. Das ist genug, um jeden Konkurrenten blass aussehen zu lassen. Drei Sekunden auf 100 mph, weitere drei Sekunden auf 200 mph und weitere vier Sekunden auf 300 mph. Dazu kommt eine beeindruckende Dynamik in den Kurven. Lotus hat den Mund voll.
Die Kritiker dürften spätestens dann verstummen, wenn ihnen die 1.700 Newtonmeter Drehmoment in den Rücken fallen. 500 PS an jedem der vier Räder, kombiniert mit einem Eingangsgetriebe des Zulieferers Xtract und einer Batterieeinheit mit 70 kWh sind weitere Zutaten des neuen Evija. Das reicht für bis zu 400 Kilometer Reichweite und eine Vollladung an der 350 kWh-Ladestation in nur 20 Minuten. Das Coupé wiegt nur 1.680 Kilogramm und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h. © Lotus Cars
Insofern ist die Bezeichnung als Sportwagen eher ein freches Understatement. Dennoch waren frühere Lotus-Modelle dank kleiner Verbrennungsmotoren noch leichter auf den Beinen. Doch Geely als neuer Eigentümer will mit dem Lotus Evija natürlich mit einem Paukenschlag auf die internationale Bühne zurückkehren. Die Antriebseinheit sitzt als Mittelmotor zwischen der Hinterachse und dem Cockpit. Für das Handling ist das sicher kein Nachteil. Außerdem verfügt er über ein Automatikgetriebe, Allradantrieb und eine scharfe Carbon-Bremsanlage.
Flach, breit und schnell
Wenn man den Lotus Evija betrachtet, erkennt man zunächst wenig von der typischen DNA des Traditionsherstellers. Betrachtet man jedoch die Eckdaten des Sportwagens, so wird sofort klar, dass hier die Form in nicht unerheblichem Maße der Funktion folgen muss. Schmale Leuchten mit Laserlicht, eine zerfurchte Motorhaube und viele geschlossene Elemente gehen in das Fahrer-Cockpit über. Seitliche Kühlluftöffnungen führen zum Heck, das mit einem neuartigen Lichtband und einem wuchtigen Diffusor beeindruckt.
Der Evija soll sich an den Formel-E-Autos orientieren. Der massive Diffusor beginnt bereits in der Mitte des Fahrzeugs. Auch am Heck sorgt ein massiver Spoiler für mehr Abtrieb. Die Bodenfreiheit des Elektrofahrzeugs beträgt nur 105 Millimeter. Der Fahrer muss also besonders vorsichtig sein, wenn er Bordsteine und Einfahrten überfährt. Pirelli Troeo R Semislicks auf 20- und 21-Zoll-Magnesiumrädern sorgen für Grip in allen Situationen. Das Fahrzeug ist zwei Meter breit und 1,122 Meter hoch. © Lotus Cars
Das Coupé misst knapp 4,5 Meter in der Länge. Auf die klassischen Rückspiegel wird zugunsten von Kameras verzichtet. Eine 360-Grad-Kamera sorgt zudem für eine perfekte Rundumsicht. Auch der Innenraum wirkt leicht und anmutig. Das Armaturenbrett ist filigran gestaltet und hat ein abgeflachtes Lenkrad für den Fahrer. Auch die verschiedenen Fahrmodi lassen sich über das Armaturenbrett einstellen und konfigurieren. Der Fahrer sitzt mit viel Komfort auf schicken Carbonschalen. Über das übersichtliche Zentraldisplay lassen sich alle wichtigen Parameter ablesen.
Gewagtes Projekt
Vom Evija sollen nur 130 Exemplare gebaut werden. Man darf gespannt sein, wie dieses prestigeträchtige Projekt aufgenommen wird. Es ist sowohl für Lotus als auch für Geely ein neues Konzept. Die Marke aus Großbritannien wird aber sicherlich von der neuen Aufmerksamkeit profitieren. Eines der seltenen Fahrzeuge wird für 1,75 Millionen Pfund den Besitzer wechseln. Damit bleibt der Kreis der Besitzer exklusiv und konspirativ. Berichte und Tests werden zeigen, wie sich das Hypercar in den üblichen Einsatzgebieten solch leistungsstarker Sportwagen schlägt und ob der Lotus Evija auf Dauer überzeugen kann. © Lotus Cars